- Wohnhausbrand - Durchzündung - fünf verletzte FA

Sonneberg (TH). Ein getöteter Mieter, fünf verletzte Feuerwehrleute – die Bilanz eines Wohnhausbrandes im thüringischen Sonneberg. Es hätte noch schlimmer kommen können: bei der Suche nach zwei Vermissten gerieten die Atemschutztrupps plötzlich in akute Lebensgefahr.

Kurz nach acht Uhr war die Feuerwehr Sonneberg-Mitte über den Brand in dem dreistöckigen Fachwerkhaus informiert worden. Vier der sechs Bewohner konnte die Feuerwehr ins Freie retten. Auf der Suche nach den andern beiden drangen die Feuerwehrleute ins Dachgeschoss vor. Dort fanden sie einen schwer verletzten Mann, er wurde mit der Drehleiter ins Freie gerettet. Nur Sekunden darauf kam es zu einer nicht näher definierten Durchzündung oder Explosion. Die Druckwelle war so stark, dass einem Kamerad der Pressluftatmer vom Rücken gerissen wurde und durch ein Fenster in den Hof flog. Insgesamt fünf Feuerwehrleute wurden durch die Explosion verletzt. Die Verletzungen reichten von einem verstauchten Fuß bis hin zur Rauchgasvergiftungen in Verbindung mit Verbrennungen und Verbrühungen.

Zwei Feuerwehrleute klammerten sich im dichten Rauch auf dem Dach des Hauses fest. Der Rettungshubschrauber "Christoph 60" versuchte die Männer zu retten, doch drei Anflüge scheiterten wegen des dichten Rauches. Schließlich konnten mehrere Freileitungen gekappt und so die Drehleiter zur Rettung der Kameraden in Stellung gebracht werden.

Wie sich später herausstellte, war die sechste Bewohnerin zur Brandzeit nicht zu Hause. Der schwer verletzte Mieter wurde in eine Spezialklinik nach Halle geflogen. Die Haut des 39-Jährigen war zu 90 Prozent verbrannt, er starb am Sonntag.

Vermutlich erlitt auch eine Polizistin eine Rauchvergiftung, sie wurde vorsorglich untersucht. Die verletzten Feuerwehrleute sollten vermutlich bis zum Montag alle wieder aus den Krankenhäusern entlassen werden, teilweise konnten die Männer nach ambulanter Behandlung wieder nach Hause.

Die Kripo Saalfeld hat die Ermittlungen zur Brand- und Explosionsursache aufgenommen.

Quelle: Feuerwehrmagazin

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